Die Lederstrumpf-Bände, die um 1830 nach Deutschland kamen, gerieten zu einer Sensation und sie gehören seit dieser Zeit zu den klassischen Jugendbüchern. Der Held, ein Pfadfinder, ist ein Mann von edler menschlicher Gesinnung, der mit den indianischen Ureinwohnern Freundschaft schließt. Gleichzeitig ist er Pionier und Entdecker des amerikanischen Westens, einer der Wegbereiter der amerikanischen Unabhängigkeit.
Im Jahr 1804 reist der wegen illegaler Landnahme aus Kentucky geflohene Ishmael Bush mit seiner Großfamilie in mehreren Planwagen durch die Prärie westlich des Mississippis. Zum Treck gehören Ismaels Frau Esther, ihre 14 Kinder, Ellen Warde die Nichte von Esthers verstorbenem erstem Mann, Esthers Schwager Abiram White und der Arzt und Naturforscher Dr. Obet Bat. Die Gruppe trifft den circa 80 jährigen Trapper Natty Bumppo der zusammen mit seinem Hund in der Prärie lebt. Dieser führt die Gruppe zu einem geeigneten Lagerplatz. Als die Siedler anfangen einige Bäume zu fällen, zieht es Bumppo vor außerhalb des Lagers zu bleiben da er den zunehmenden Siedlerstrom aufgrund des Louisiana Purchase sehr kritisch sieht. Der Trapper überrascht Ellen die sich mit ihrem heimlichen Verlobten dem Imker Paul Hoover trifft. Die drei werden von einer Gruppe Sioux unter der Führung von Häuptling Mahtorees gefangengenommen. Zwar gelingt es dem Trapper die Indianer abzulenken, so dass die Gruppe fliehen kann, er kann aber nicht verhindern dass die Rinder und Schafe der Siedler gestohlen werden. Ihrer Zugtiere beraubt, müssen die Männer die Wagen selber ziehen, der Trapper empfiehlt Ishmael Bush ein Felsplateau das mehr Sicherheit bietet als die offene Prärie. Dabei bemerkt der Fallensteller dass einer der Wagen von Abiram White besonders bewacht wird.
James Fenimore Cooper, geboren 15. September 1789 in Burlington, New Jersey, scheiterte am College in Yale und ging 1806 zur Handels- und Kriegsmarine. 1810 ließ er sich in Cooperstown, einer von seinem Vater gegründeten Stadt, als Farmer nieder und begann nebenbei zu schreiben. Sein erster Erfolg war 1822 der Roman "Der Spion". Schon zwei Jahre später schrieb er an der "Lederstrumpf"-Serie, veröffentlichte sie aber doch noch nicht. 1826-33 bereiste Cooper mit seiner Familie Europa. Die dort gewonnenen Eindrücke verarbeitete er in mehreren sozialkritischen Romanen, politischen Schriften und Reisebildern. Schließlich vollendete er den als Zivilisationskritik konzipierten "Lederstrumpf", der begeistert aufgenommen wurde und in aller Welt Verbreitung fand - allerdings hatte er ein ähnliches Schicksal wie Defoes "Robinson" und Swifts "Gulliver", die populäre Jugendbücher wurden. Doch Cooper war mehr als ein Jugendbuchautor - so beeinflusste er mit seinen Seeromanen Melville und Conrad. Er starb am 14. September 1851 in Copperstown.