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Der Zerfall Europas (Politik kompakt): Steht Europa vor dem Aus?

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Zunehmend geeint worden ist es ĂŒber zwei Drittel eines Jahrhunderts hinweg und dabei kontinuierlich gewachsen. In letzter Zeit aber kommt es gehĂ€uft zum Auftreten von Schwachstellen, die kaum noch aus der Weg zu rĂ€umen sind. Sobald ein Loch auch nur annĂ€hernd gestopft ist, reißt ein anderes auf. Man kann befĂŒrchten, dass Europa mittlerweile zu groß geworden sein mag und sein Zusammenhalt eher von außen verordnet als von innen gewachsen ist. Zu viel Mitgeschlepptes bedroht seinen Kern, eiliges Flickwerk scheint seiner Zerreißprobe entgegenzusehen. Allerorten tun sich WiderstĂ€nde gegen eine gemeinsame Linie auf, die vielleicht allzu sehr einseitig vorgegeben wird. Der angestrebte Konsens lĂ€sst immer öfter auf sich warten, manches ist bereits auf der Strecke geblieben. Möglicherweise ist es ja tatsĂ€chlich an der Zeit fĂŒr einen Wechsel, um zumindest schrittweise zur verhassten Nationalstaatlichkeit zurĂŒckzukehren. Hier und da wird nachgerade gezĂŒndelt in der Absicht, sich aus lĂ€hmenden Fesseln zu lösen. Eine Alternative dazu steht freilich kaum zur VerfĂŒgung, die bietet sich höchstens im fortgeschrittenen Stadium. Vielfach ist nicht abzusehen, wohin die Reise gehen soll, doch ihre Richtung steht fest. Man hat von einer vermeintlichen, wenn nicht tatsĂ€chlichen, Bevormundung genug.