Man stelle sich vor: Die Gemahlin wird jahrelang allein gelassen, nur um ihren schmerzlich, aber gefasst vermissten Helden anhand eines einziges Schusses wiederzuerkennen. Der ist freilich nicht von schlechten Eltern. Odysseus' Pfeil trifft bald so viele Widersacher auf einen Schlag, wie er Jahre auĂer Haus verbracht hat. Was er dabei nicht alles durchmachen musste! Einäugige Ungeheuer waren zu besiegen, den Verlockungen mit Engelszungen säuselnder Frauen galt es, zu widerstehen und die aufgewĂźhlten Wellen erwiesen sich noch als das kleinere Ăbel. Entfesselte Naturgewalten stellen sich als noch durchaus kalkulierbar heraus, wenn man ihnen das intrigante Herz der Neider gegenĂźberstellt. Treue Gefährten helfen Odysseus dabei, sich nicht vor Sehnsucht zu verzehren, den Griechen war bei ihren Unternehmungen im Mittelmeer von vornherein kein leichtes Los beschieden. Dem Mann aus Ithaka begegnen wohl auch freundliche Menschen und andere illustre Gestalten zwischen Himmel und Erde, die ihn derart aufbauen kĂśnnen, dass er fĂźr weitere nahezu unmenschliche Herausforderungen gerĂźstet erscheint. Doch dem unanfechtbaren Helden, der sich ein ums andere Mal beweisen muss, bleibt so leicht nichts erspart. Seine PrĂźfungen sind zahlreich und unerbittlicher Natur, bevor er endlich nach dem weisen, groĂmĂźtigen Ratschluss der GĂśtter heimkehren darf. Was hat er nur verbrochen?