Eine mehrdeutige âtheologische Herkunft â klingt Ăźber die verschiedenen Wegabschnitte von Heideggers Leben und Werk hinweg auf je andere Weise an. Die Suche nach Gott, die bereits im frĂźhen Theologiestudium lebendig ist, gestaltet sich bei Heidegger zuerst in der Form einer Phänomenologie des religiĂśsen Lebens, dann in der impliziten Aneignung von SchlĂźsselbegriffen der jĂźdisch-christlichen Tradition und schlieĂlich in der Erwartung eines âletztenâ Gottes. Trotz des âatheistischenâ Ansatzes des heideggerschen Denkens erweisen sich in ihm die Seins- und die Gottesfrage als zusammengehĂśrig; sie leiten auch eine Auseinandersetzung mit der traditionellen Theologie, die zur Erarbeitung eines âanderenâ Logos fĂźhrt, der sich auf den Gott sowie auf das Sein sachgemäĂer beziehen soll als die Metaphysik. Von dem auĂerkonfessionellen Sinn fĂźr das GĂśttliche, der Heideggers Besinnung auf die Wahrheit des Seins prägt, geht folglich ein Anspruch aus zu einem ânachdenklichenâ Existieren im weiteren Kontext der Welt während unserer âdĂźrftigenâ Zeit.