Laut nationalem Integrationsplan ist Bildung der Schlüsselfaktor für eine gelungene Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in die deutsche Gesellschaft. Doch obwohl der Begriff ›Migrationshintergrund‹ nahelegt, dass es sich hierbei um eine homogene Gruppe handelt, die sich am stärksten dadurch auszeichnet, dass sie keinen deutschen Hintergrund hat, setzt sich jeder einzelne dieser Migrationshintergründe aus einer spezifischen Kultur und Sprache, einer individuellen Einbindung in soziale Verhältnisse und der Erfahrung von unterschiedlichen Migrationsauslösern und -formen zusammen.
Welche Vorerfahrungen und kulturellen Ressourcen bringen die einzelnen Jugendlichen mit? Was sind die psychosozialen Herausforderungen bei ihrer Integration in das deutsche Schulsystem und damit die deutsche Gesellschaft?
Am Beispiel der Herkunftsländer Iran und Türkei veranschaulicht Merle Otholt die Vielschichtigkeit dessen, was unter dem Begriff ›Migrationshintergrund‹ gefasst wird, und zeigt, welche kulturellen und migratorischen Einflussfaktoren den Erfolg von Jugendlichen mit iranischem oder türkischem Migrationshintergrund im deutschen Schulsystem in verschiedenem Umfang beeinflussen.
Die Erkenntnisse finden sich in Optimierungsvorschlägen für die verschiedenen Ebenen des Schulsystems – Bildungspolitik, Schule und Unterricht – wieder.