H.P. Lovecraft und Karen Duve â zwei Schriftsteller, die auf den ersten Blick keinerlei Parallelen zueinander aufzuweisen scheinen. Der eine einer der BegrĂźnder der modernen, amerikanischen Schauerliteratur, die andere eines der Aushängeschilder der Bewegung, die als deutsches âFräuleinwunderâ tituliert fĂźr junge Autorinnen um die Jahrtausendwende stand. Er oftmals gelesen als eine VerkĂśrperung eines längst vergangenen Weltbildes, das von Kreativität genauso geprägt war wie durch die Furcht vor dem Fremden, sie ein Beispiel fĂźr die progressive, furcht- und tabulose Literatur junger, deutscher Schriftsteller. Als Duve zur Welt kam, war Lovecraft bereits 24 Jahre verstorben.
Und doch finden sich in Texten der beiden Autoren Parallelen. Lovecraft wie Duve verwenden in einigen ihrer bekanntesten Texte das Motiv humanoider Fisch-Mensch-Hybriden; doch wo formale Ăhnlichkeit herrscht, findet sich zugleich groĂe, inhaltliche Differenz.
Wie aber kommt es dazu? Warum ist dieses in sich eigenwillige Motiv so einprägsam, und doch zugleich so offen, dass es grundverschiedenen Schriftstellern mit fast diametralen Ansichten dennoch gleichermaĂen dienen kann?
Dieses Buch begibt sich auf die Suche nach einer Antwort.