Als sie mit 19 in ein Kloster eintrat, hoffte sie auf eine schĂśne Zukunft. Sie wurde Ordensschwester in einer jungen und charismatischen Gemeinschaft. Als sie diese Gemeinschaft 2011 wieder verlieĂ, war sie depressiv, praktisch mittellos und hatte keine sozialen Kontakte mehr. Sie war kontrolliert, manipuliert, sexuell missbraucht und unter Druck gesetzt worden. Ihre Oberen hatten sie entmĂźndigt, als billige Haushaltskraft eingesetzt, vor sexuellen Ăbergriffen nicht geschĂźtzt und nicht versorgt, wenn sie krank war. DafĂźr hatten sie die junge Frau als Aushängeschild benutzt: Sie hatte unzähligen BischĂśfen den Ring gekĂźsst und die päpstliche Wohnung von innen kennengelernt. Bei einem Aufenthalt auf der Terrasse des päpstlichen Palastes hätte sie sich einmal fast das Leben genommen. Nur das GlĂźck, in der tiefsten Verzweiflung einen Freund zu finden, rettete ihr schlieĂlich das Leben.