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Paul Gauguin und Kunstwerke

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Die Vereinfachung der Formen und Linien, die Verwendung von reinen Farben, das VerstĂ€ndnis der Farbe als FarbĂ€quivalent des Lichts, die Organisation des Raums durch GegenĂŒberstellung intensiver FarbflĂ€chen, das Recht, ein Werk entsprechend eigener Regeln zu malen, das Recht, sich aktiv mit dem Gesehenen auseinander zu setzen, es zu verĂ€ndern mit dem Ziel, noch unbekannte Seiten der Wirklichkeit aufzuzeigen, kurz alles das, was am Anfang der neuen Kunst stand, wurde von Gauguin theoretisch klar, bildhaft und logisch begrĂŒndet und formuliert, auch wenn es noch keine konsequente Verkörperung in seinem Schaffen fand. Das klare VerstĂ€ndnis der schöpferischen Aufgaben, die zu lösen den kommenden Generationen vorbehalten war, gibt uns das Recht, Gauguin als einen der unmittelbaren VorlĂ€ufer der Kunst des 20. Jahrhunderts anzusehen. Unter seinem Einfluss standen zu Beginn des Jahrhunderts, nach der posthumen Ausstellung seiner Werke, auch Picasso und Matisse, zwei Meister, von denen die Kunst unserer Epoche geprĂ€gt wurde. Dieser Einfluss ist in einer Reihe von Werken beider KĂŒnstler leicht erkennbar. Von besonderer Bedeutung aber ist, dass Gauguin mit seinem Schaffen direkt oder indirekt den Anstoß zur Umdeutung der Grundlagen der modernen Kunst gab.