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Politische Novelle

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Der ehemalige Minister Ferdinand Carmer verbringt seinen Urlaub in der sĂŒditalienischen Hafenstadt Ravello. Es ist die Zeit der Weimarer Republik. Wahrscheinlich wird Carmer bald wieder ein Ministeramt ĂŒbernehmen. Vor der erneuten beruflichen Bindung kostet er seine Freiheit auf Reisen voll aus. Er gerĂ€t in eine Kundgebung, auf der Mussolini als Redner auftritt. Gerne verlĂ€sst er nach dieser Erfahrung Italien und folgt einer Einladung des französischen Außenministers Achille Dorval zum GesprĂ€ch ins französische Cannes. Als sich Dorval wegen einer Autopanne mehrere Stunden verspĂ€tet, verbringt Carmer seine Zeit im Spielcasino. Dort begegnen ihm der Wohlstand und die InternationalitĂ€t, aber auch der Snobismus und die VergnĂŒgungssucht der 20er Jahre in ĂŒbersteigerter Form. In dem langen GesprĂ€ch mit Dorval erörtert Carmer die Möglichkeiten zur Aussöhnung Europas nach dem Ersten Weltkrieg. Nachdem er sich von Dorval verabschiedet hat, setzt Carmer seine Reise spontan fort. Er fĂ€hrt nach Marseille. Ein letztes Mal will er sich vor der RĂŒckkehr nach Berlin richtig amĂŒsieren. Dabei unterschĂ€tzt er die Gefahren eines großstĂ€dtischen VergnĂŒgungsviertels.

Die »Politische Novelle« von Bruno Frank erschien erstmals 1928. Vorbild fĂŒr den Romancharakter des Achille Dorval ist der französische Außenminister Aristide Briand. Thomas Mann besprach die »Politische Novelle« 1930 in einem lĂ€ngeren Essay, das die hohe literarische Bedeutung des Werkes betonte.