Der Band behandelt in neun Beiträgen die nationalistisch bedingten Ausbauprozesse einer Reihe romanischer Regionalsprachen und Varietäten dies- und jenseits des Atlantiks aus komparatistischer Sicht. Im ersten, synchron ausgerichteten Teil werden sechs Regionalsprachen – Katalanisch, Galicisch, Friaulisch, Sardisch, Korsisch und Okzitanisch – in den drei großen Ländern der europäischen Romania – Spanien, Italien und Frankreich – im Hinblick auf die sprachpolitischen Akteure, Präsenz in der wissenschaftlichen Kommunikation sowie bestimmte Aspekte der Normierung systematisch miteinander verglichen.
Im zweiten, diachron ausgerichteten Teil wird der Fokus zunächst auf einzelne ausgewählte Regionalsprachen der europäischen Romania – das Dalmatische Ragusas und Galicisch – gelegt. Der transatlantische Vergleich europäischer und amerikanischer Sprachvarietäten am Beispiel des argentinischen Spanisch sowie des Galicischen und des Katalanischen in den entsprechenden Regionen des Spanischen Kolonialreiches im 19. Jahrhundert stellt eine weitere methodologische Dimension des Bandes dar.
Zum Schluss wird eine dritte komparatistische Dimension erschlossen, und zwar die des inneramerikanischen romanistischen Vergleichs von Spracheinstellungen in Hispanoamerika, Brasilien und Frankokanada im 19. Jahrhundert im Sinne des Trierer Ansatzes der "America Romana". Die Beiträge sind zum Teil auf Deutsch und zum Teil auf Spanisch verfasst.