In der schriftlich fixierten Sprachanwendung ist Albert Ehrenstein den meisten zeitgenössischen Autoren um Lichtjahre voraus, dennoch ist er bis heute nahezu unbekannt. Gepaart mit herrlicher Situationskomik und einem großartigen Verständnis für Menschen und Gesellschaftsstrukturen entsteht so eine bemerkenswerte Prosa, welche ihren poetischen Glanz auf diesem Hörbuch erstrahlen lässt. "Unicum" erzählt von zwei portugiesischen Forschern, die in Afrika eine sensationelle Entdeckung machen. Der Parasit eines Riechtieres löst beim infizierten Menschen einen unbegrenzten Arbeitseifer aus. Zuerst gilt es die Nerven zu behalten, da die Anwendungsmöglichkeiten weltverändernde Umbrüche mit nicht vorauszusehenden Folgen implizieren. Was wenn man nicht nur Menschen, sondern auch Tiere zu unermüdlichen Arbeitssklaven umfunktionieren könnte? Affen, die einkaufen, den Abwasch und die Kehrwoche erledigen. Tiger, die die Kinder zur Schule bringen usw. Allerdings so ein isolierter stabiler und synthetisch hergestellter Virus in den falschen Händen wäre in der Lage Völker und Kontinente in Ewigkeit zu versklaven. Vielleicht Portugal verhelfen zur neuen Super-Weltmacht aufzusteigen? Fragen über Fragen ergeben sich durch die ersten Versuchsreihen an Mensch und Tier. Wie werden sich die Forscher entscheiden? Ehrenstein zündet hier ein prosaisches Feuerwerk, das in der Dichte seines Umfangs nicht nur gesellschaftlich relevante Fragen nach dem Wert und Nutzen von Arbeit thematisiert, sondern in seinem ihm eigenen irrwitzigen skurrilen Humor gleichermaßen amüsiert und zum Nachdenken anregt.