Als Siegfried Schwarz 1955, zwanzigjĂ€hrig, in den Dienst der Deutschen Volkspolizei eintritt, liegen Aussiedlung, Hunger, Stehlereien, der Einstieg in die Welt des Boxsports und eine Matrosenausbildung hinter ihm. Ein Jahr spĂ€ter ist er der jĂŒngste Kriminalist des Bezirks Halle. Zehn Jahre danach hat er als Kriminalermittler bereits in
tiefe AbgrĂŒnde menschlicher Seelen geblickt, und nach weiteren zehn Jahren und einer
Fachschulausbildung in Kriminalistik wird er zum Leiter der Morduntersuchungskommission Halle ernannt. Einer seiner vielen Fahndungserfolge in diesem Amt ist 1981 die
AufklÀrung des sogenannten KreuzwortrÀtselmords, der spÀter durch die Verfilmung in
der Krimiserie "Polizeiruf 110" weithin bekannt wird.
Siegfried Schwarz' autobiografischer Report ist der eines Insiders, der bei Suiziden, tödlichen VerkehrsunfÀllen, gefÀhrlichen Körperverletzungen, Vergewaltigungen und Tötungen Neugeborener ermittelte. UnzÀhlige Vermisstenanzeigen landeten auf seinem Tisch, allzu oft mit tödlichem Ausgang. Als Mordermittler wurde er mit der AufklÀrung
schwerster Tötungsverbrechen betraut â menschliche Katastrophen und TatablĂ€ufe sind
ihm bis heute in lebhafter Erinnerung. Mit seiner Lebensgeschichte legt der auĂergewöhnliche Vollblutkriminalist, der auch vor schonungsloser Kritik zu MissstĂ€nden, Fehlverhalten und sogar Straftaten in den eigenen Reihen nicht zurĂŒckschreckte, einen
schillernden Erfahrungsbericht und aufschlussreichen RĂŒckblick auf die KriminalitĂ€t in
der DDR vor.