Edtion Schrittmacher

Der Ich-ErzĂ€hler, geboren 1945, just in den ersten Friedenstagen, schildert seine Jugend in einem GeschĂ€ftshaushalt, in der Mehrgenerationen-Familie von streng religiösen Textilkaufleuten. Zur Sprache kommen auch die LebensumstĂ€nde der Eltern in der Nazi-Zeit mit dem Kriegsende in der zerbombten Heimatstadt. Der Wiederaufbau des Unternehmens geschieht unter der Kontrolle des frommen Großvaters, des Patriarchen der Familie, fĂŒr den ein privater Hausbibelkreis, die »Stunde«, die verbindliche Existenzmitte ist. Sein Sohn, der Vater des ErzĂ€hlers, geht daran in jungen Jahren – als sogenannter Hilfsprediger – zugrunde, die starke Mutter wird uralt. Ihr Lebensweg bis in die Gegenwart ist dann auch der ErzĂ€hlfaden. Als Kontrast fungieren die PortrĂ€ts von kĂŒnstlerischen Außenseitern der Großfamilie: eines Bildhauers, eines Theatermachers. Dabei bleibt die stille Sympathie des ErzĂ€hlers fĂŒr eine unzeitgemĂ€ĂŸe, sich dem »Weltlichen« verweigernde Lebensweise spĂŒrbar. Eine besondere AnhĂ€nglichkeit hat er an seine Großmutter Elisabeth, eine einfache Bauerntochter vom Lande. Konkrete GedĂ€chtnisorte sind neben Beeck und anderen Stadtteilen im Duisburger Norden die Herkunftsdörfer am Niederrhein. Inhaltlich und atmosphĂ€risch einbezogen: das Arbeiter-Milieu mit den stillgelegten Zechen und der Stahlindustrie im Hintergrund, der radikale Wandel an Rhein und Ruhr.