Am 5. Juni 1799 brechen Alexander von Humboldt und sein Begleiter zu ihrer Expedition auf.
Alexander von Humboldt ist besessen von einer Idee: Er will die Tropen vom Meer bis in die
Berge erforschen. Zu einer Zeit, da Wissenschaft nur in Akademien stattfindet, wagt er eine
gefährliche Reise ins Ungewisse. Obwohl erst 29 Jahre alt, ist Humboldt bereits Universalgelehrter mit ausgezeichneten Kenntnissen in zahlreichen Fachgebieten. Doch seine Studien im Elfenbeinturm der Universitäten befriedigen ihn nicht. Humboldt will die Geheimnisse des Dschungels und der Tropenflüsse vor Ort und nicht vom Schreibtisch aus erkunden.Ohne Auftrag und auf eigene Kosten rüstet der junge Multimillionär eine Expedition aus. Man hält ihn für wahnsinnig, bewundert aber gleichzeitig seinen Mut und Forscherdrang. Trotz aller Warnungen vor Gefahren, lässt Humboldt sich nicht beirren.Mit zahlreichen Empfehlungsschreiben ausgestattet, unter anderem von der spanischen Königsfamilie, begibt sich Humboldt nach Spanien, wo seine Reise beginnen soll.
Am 5. Juni 1799 ist es schließlich so weit: Zusammen mit seinem Freund, dem französischen
Arzt und Botaniker Aimé Bonpland, schifft sich Humboldt in La Coruña, Spanien, auf der
Korvette Pizarro ein. Bonpland wird ihn während der gesamten Reise begleiten und über
60.000 Pflanzen sammeln, bestimmen und pressen, von denen 6300 bis dahin unbekannt
sind.
"Vier Monate schliefen wir in Wäldern, umgeben von Krokodilen, Boas und Tigern, nichts
genießend als Reis, Ameisen, Maniok, Pisang, Orinokowasser und bisweilen Affen, an Händen
und Gesicht von Moskitostichen geschwollen."