Die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin ist ein Erfolgsmodell der deutschen und internationalen Kulturszene der frühen neunziger Jahre. Sie entwickelte ein betont ostdeutsches Profil und nahm die gesellschaftlichen Konflikte der Nach-Wendezeit mit einem kritischen Blick unter die Lupe.Antje Dietze untersucht an diesem Beispiel die besondere Rolle von Kulturinstitutionen und künstlerischer Praxis in den vielfältigen, oft ambivalenten Übergangsprozessen nach 1989. Sie beschreibt diese Transformationen als Teil eines deutsch-deutschen und transnationalen kulturellen Verflechtungszusammenhangs und arbeitet heraus, dass dieser bereits vor 1989 bestand, und wie er sich im Verlauf der neunziger Jahre neu ausrichtete. Dabei macht die Autorin außerdem deutlich, welche Bedeutung kulturelle Akteure bei der Gestaltung von gesellschaftlichen Umbrüchen hatten, indem sie die eigenen Traditionen programmatisch auf den Prüfstand stellten und neu erfanden.
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