Die Inhaltsanalyse steht als zentrale Erhebungsmethode der Kommunikationswissenschaft angesichts der voranschreitenden technologischen Entwicklungen vor der großen Herausforderung, einzelne Prozesse zu automatisieren. Durch eine (Teil-)Automatisierung der Inhaltsanalyse kann mehr Material codiert werden, es fallen weniger Codierfehler an und nicht zuletzt werden Kosten eingespart. Dem stehen Einschränkungen entgegen, die schon in den letzten Jahrzehnten diskutiert wurden, aber nichts an Aktualität verloren haben: Computergestützte Codierung kann im Gegensatz zu menschlichen Codierern keinen Kontext bei den Codierentscheidungen berücksichtigen, erkennt Doppeldeutigkeiten nicht und bleibt so der impliziten Komponente von Medieninhalten weitestgehend verschlossen.
Vor diesem Hintergrund stellen sich die Autoren die Frage, welche Probleme durch die technologischen Weiterentwicklungen der letzten Jahre gelöst und welche Herausforderungen dazugekommen sind. Allerdings wird der Bogen noch etwas weiter gespannt und Bezug genommen auf das kontinuierliche Voranschreiten der Digitalisierung: Nicht nur die Frage wird berücksichtigt, wie automatisiert inhaltsanalytische Daten gewonnen werden können, sondern auch, welche Herausforderungen durch neue Medienangebote an die Inhaltsanalyse gestellt werden.