Lange verspottet und oft unterschätzt: Armin Laschet ist der vielleicht ungewöhnlichste deutsche Spitzenpolitiker der Gegenwart. Selbst in der eigenen Partei wurde der CDU-Mann aus Aachen eher belächelt. Er galt als zu weich, zu liberal, zu rheinisch. Er musste Niederlagen in Serie einstecken. In einem Politikbetrieb, der zunehmend von Personalisierung, Polarisierung und perfekt zur Schau gestellter Amtsautorität geprägt ist, wird einer wie Laschet leicht übersehen. Doch heute regiert er Deutschlands bevölkerungsreichstes Bundesland Nordrhein-Westfalen, führt den größten CDU-Landesverband und gehört zu den einflussreichsten Stimmen in Berlin. Laschet war ein früher Wegbereiter schwarz-grüner Annäherungen und Deutschlands erster Integrationsminister. Er fühlt sich dem europapolitischen Erbe Helmut Kohls verpflichtet und hält das Bewusstsein für die christlichen Wurzeln der "C"-Parteien wach. Wer ist dieser Armin Laschet also wirklich? Wie ist seine Karriere gegen viele Wahrscheinlichkeiten möglich? Und wo könnte der Weg noch hinführen?
Die Journalisten Tobias Blasius und Moritz Küpper haben Laschet über Jahre begleitet. Sie beschreiben Weg, Wesen und Werte eines Politikers, der sich üblichen Bewertungsmustern zu entziehen scheint.