Die Testierformen im deutschen Recht bestehen seit langer Zeit unverändert, nicht aber die rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, unter denen sie sich bewähren müssen. Die Digitalisierung des Alltagslebens und die Alterung der Bevölkerung beeinflussen die Testiersituation und führen zu neuen Herausforderungen für das privatschriftliche Testament.
Die Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die Formzwecke des eigenhändigen Testaments und zeigt auf, welche Veränderungen sich ergeben. Dabei geht es im Kern um die Folgen für den Echtheitsnachweis durch die Verdrängung der Handschrift und die Sicherung der Selbstbestimmtheit der Testiererklärung. Die Autorin untersucht die Leistungsfähigkeit der derzeitigen Form und analysiert die bisherige Rechtsprechung im Hinblick auf Verschiebungen in den Formzwecken. Ausgehend von den gewonnenen Erkenntnissen widmet sich die Arbeit verschiedenen Reformüberlegungen. Einen Schwerpunkt der Arbeit bildet der Vorschlag der Autorin für eine neue Testierform: das Videotestament.