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Die Ohnmacht der Allmächtigen

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Auf den ersten Blick scheint es ein Paradies zu sein, in das Asmo, der Mann ohne Erinnerung, verschlagen worden ist, ein Land des ungetrübten Genusses, des pausenlos anhaltenden Glücks. Die Dafotil, Bewohner des Planeten Astilot, kennen weder Mangel noch Sorge noch Krankheit, Alter, Unrecht, Strafe, Zwang, Gewalt. Was sie wünschen, geht in Erfüllung, ihr Gruß lautet: „Viel Liebe!“ Und dennoch fällt es Asmo schwer, sich einzuleben. Das Aromakonzert auf der Duftorgel lässt ihn kalt, Jonas hemmungslose Hingabe befremdet ihn, die Unterwürfigkeit der Dienstautomaten macht ihn traurig, das zügellose Gebaren auf dem Tanzessen widert ihn an. Was soll er hier, wo er ein Fremdkörper ist und allein durch seine Existenz die ausgeklügelte Harmonie gefährdet? Wem dient es, welche Absicht verbirgt sich dahinter? Heiner Rank begnügt sich nicht mit Andeutungen, wie es auf dem Planeten Astilot aussehen könnte, er geht ins Detail, und seine Fantasie ist bis zum letzten Kapitel frisch und unverbraucht. In Landschaften und Bauten, in technischen und sozialen Einrichtungen, in Machtverhältnissen, menschlichen Beziehungen, Gewohnheiten und Anschauungen offenbart sich eine fremdartige Welt, farbig und vielgestaltig, immer wieder neu, überraschend anders, fordert heraus zum Vergleich und zur Wertung. Die symbolhafte Fabel, eingebettet in eine von starken Spannungshöhepunkten getragene Handlung, stellt Fragen, die in der Utopie traditionell sind: Was ist Glück, worin liegt der Sinn des Lebens? Die Antwort ist nicht endgültig, kann es nicht sein, weil jede Zeit auf eigene Weise zu antworten weiß, doch sie führt dahin, dass wir Probleme wiedererkennen, dass wir Befürchtungen und Hoffnungen entdecken, die auch uns bewegen.