Ich hätte ihn niemals kommen sehen, nicht in einer Million Jahren. Verwildert. Knurrend. Furchterregend. Bis meine Wölfin ihn für sich beanspruchte.

Shay

Ich bin vieles: eine loyale beste Freundin, Musikliebhaberin, introvertiert. Alles Eigenschaften, die ich gern für mich in Anspruch nehme. Missbrauchsüberlebende, das sage ich, denn es ist wahr, und ich bin eine davon. Aber Schicksalsgefährtin? Das fühlt sich wie ein schlecht sitzender Schuh an. Vor allem, wenn besagter Gefährte seit Jahren verwildert ist und niemand weiß, was ihn dazu gebracht hat, geschweige denn, wie man ihn zurückbekommt.

Aber ich kann meine Wölfin nicht verleugnen, und sie will ihn. Was soll ein Mädchen also tun? Den stinkenden Wolf baden, wenn er sich in mein Bett schleichen will, und ihm dann bis zum Morgengrauen Mozart vorspielen. Das ist doch klar. Aber eine Gefährtenverbindung ist eine einmalige Bindung. Und wenn er sich nicht in einen Mann zurückwandeln kann … werde ich dann für immer allein sein, selbst mit ihm an meiner Seite?

Dirge

Ich war so viele Jahre auf der Flucht, dass ich nicht mehr weiß, wie man ein Mann ist, nicht wirklich. Aber Shay spricht diesen Teil von mir an, den Teil, den ich vor so langer Zeit versteckt habe. Sie ist alles, was ein Mann sich wünschen kann. Wunderschön, intelligent und witzig, alles verpackt in einem umwerfenden, schüchtern-süßen Paket.

Es gibt nichts auf dem Mond, was ich mir mehr wünsche, als sie in meinen Armen zu halten. Aber genau das ist das Problem: Wenn ich dem Drang nachgebe, mich in meine menschliche Gestalt zurückzuwandeln, und sie zu meiner Frau mache … unterschreibe ich ihr Todesurteil. Das Schicksal hat es vorausgesagt, und die einzige Möglichkeit, sie zu retten, besteht darin, niemals zurückzukehren, egal wie sehr es wehtut. Um sie zu retten, muss ich ein Wolf bleiben.