Werner Binger ist nun nicht mehr Sträfling Nr. 907 – nach knapp vier Jahren ist er aus dem Zuchthaus entlassen worden. Nun klingelt er an der Tür der Wohnung, wo, wie er glaubt, Thea auf ihn wartet. Aber ihm öffnet eine völlig fremde Frau. Nein, Fräulein Dorothea Baum wohne hier nicht mehr, erfährt er. Verlobt? Mit ihm? Komisch, vor drei Jahren hätte doch das Fräulein Baum eine Erbschaft gemacht und gleich darauf ihren Bräutigam geheiratet, mit dem sie ins Ausland gegangen sei. Werner wird totenbleich. Erbschaft? Natürlich, es war ja er selbst, den sie beerbt hat. Denn Werner Binger gibt es nicht mehr. Und Sträfling Nr. 907 war, laut Pass, Fabrikbesitzer Gerhard Leiner. Für 20 000 Mark hat damals der Arbeitslose Werner Binger die Identität, die Schuld und die Strafe des ihm zum Verwechseln Ähnlichen auf sich genommen. 20 000 Mark: Das Geld, mit dem Thea auf ihn hatte warten sollen. Das Geld, mit dem sie jetzt mit einem anderen Mann nach Amerika gegangen ist. Was soll Werner nun machen? Als Erstes fährt er zu Leinerts Wohnung. Dort ist man froh, über seine Rückkehr – Leinerts Rückkehr. Niemand, Leinerts Frau Änne eingeschlossen, scheint zu merken, dass auch hier wieder ein fremder Mann an der richtigen Tür steht ... Für Werner beginnt ein neues, fremdes, beunruhigendes Leben; auch wenn er und Änne, "Mann und Frau", sich bald unverhofft näherkommen. Aber auch nahe genug? Und bald hat Werner auch noch die Kriminalpolizei an den Fersen. – Ein spannender, packender, zu Herzen gehender Roman – eines jener seltenen Bücher, die man vor der letzten Seite nicht wieder aus der Hand legen kann!
Arno Alexander ist das Pseudonym des deutschen Schriftstellers Arnold Alexander Benjamin (1902–1937). Der in Moskau geborene Autor veröffentlichte von 1929 bis zu seinem Tod rund zwanzig Romane, die unter anderem bei Goldmann in Leipzig und Münchmeyer in Dresden erschienen sind. Alexander schrieb vorwiegend Kriminalromane, aber auch utopisch-fantastische Romane ("Doktor X", 1929) und Frauenromane wie "Fremder Mann an der richtigen Tür" (1936). Viele seiner Werke wurden nach dem Zweiten Weltkrieg neu aufgelegt.