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Gaslicht 6 : Es begann am Todessee

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In dieser neuartigen Romanausgabe beweisen die Autoren erfolgreicher Serien ihr großes Talent. Geschichten von wirklicher Buch-Romanlänge lassen die illustren Welten ihrer Serienhelden zum Leben erwachen. Es sind die Stories, die diese erfahrenen Schriftsteller schon immer erzählen wollten, denn in der längeren Form kommen noch mehr Gefühl und Leidenschaft zur Geltung. Spannung garantiert!

Der See war grau wie Spinnweben. Mit einem leeren, in sich gekehrten Blick stand Helen am Ufer, während der leichte Wind, der über die Hügel strich, ihr durch das Haar wehte.

Sie fröstelte.

Eine leichte Gänsehaut überzog ihre Unterarme.

Ihre Lippen flüsterten einen Namen.

»Jarmila…«

Immer wieder zog es sie an diesen trostlosen Ort. Die Vegetation schien sich von den umliegenden Hügeln aus irgendeinem Grund zurückgezogen zu haben. Es war kaum Gras auf dem steinigen Boden zu sehen. Die knorrigen Bäume wirkten morsch und tot. Wie Ruinen einstigen Lebens. Der Geruch von Moder und Fäulnis stieg aus dem trüben See empor, an dessen Rändern sich eine grauweiße Salzschicht abgelagert hatte.

Ein Ort des Todes!

Ein Ort, von dem sich das Leben zurückgezogen und einer Aura des Verfalls Platz gemacht hatte.

Ein leichtes Donnergrollen ließ Helen zusammenzucken. Aus den Augenwinkeln heraus glaubte sie, eine Gestalt zu sehen.

Eine Bewegung…

Sie wirbelte herum und erstarrte.

Eine junge Frau mit goldblondem schulterlangem Haar stand auf dem nahen Hügel. Und obwohl der Wind jetzt kräftiger wurde, bewegte sich ihr Haar nicht einen einzigen Millimeter. Die junge Frau kam näher. Helen blickte ihr entgegen, während ihr die Furcht wie eine kalte glitschige Hand den Rücken hinaufkroch.

»Jarmila…«, flüsterte sie.

Jarmila war schön. So schön wie damals, an jenem Tag, als das Unglück geschehen war.

Es ist schon so lange her und doch kommt es mir vor, als wäre es erst gestern gewesen.

Auf Jarmilas Gesicht stand ein teuflisches Lächeln, das einem das Blut in den Adern gefrieren lassen konnte. Ihre Augen leuchteten vor Haß. Ihre Bewegungen waren katzenhaft und geschmeidig