Falsche Versprechungen und enttĂ€uschte Hoffnungen: Was hĂ€lt die Fans noch beim Profi-FuĂball?
Nach dem Corona-Schock, der viele Klubs an den Rand der Pleite brachte, gab sich die Bundesliga gelĂ€utert. Nachhaltiger wollte man wirtschaften und die eigene weltfremde Blase verlassen. Nichts davon ist passiert. WĂ€hrend die SpielergehĂ€lter ein Rekordhoch erreicht haben, werden die Fans immer dreister abgezockt, hinter den Kulissen wird die weitere Hollywoodisierung des FuĂballs vorbereitet.
Um das zu kaschieren, werden "Nachhaltigkeits-Strategien" propagiert, die jedoch die gröĂten UmweltsĂŒnden ausklammern. Am Scheideweg steht damit auch die kritische Fanszene, die den VerbĂ€nden oft auf den Leim geht und lĂ€ngst Teil einer Inszenierung ist, die sie eigentlich ablehnt.
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"Christoph Ruf hat noch nie im Verdacht gestanden, den MĂ€chtigen nach dem Mund zu reden, und kennt sich in der bundesdeutschen Fanszene so gut aus wie kein anderer Reporter."
JAN CHRISTIAN MĂLLER, FRANKFURTER RUNDSCHAU
Wie moralisch ist der FuĂball? Christoph Ruf ĂŒber die ReformunfĂ€higkeit des ProfifuĂballs und Fans, die sich instrumentalisieren lassen.
Es ist noch nicht so lange her, dass sich die deutsche FuĂball-Liga nachdenklich gab und radikale VerĂ€nderungen versprach. "Schneller, höher, weiter" sollte der Vergangenheit angehören, Wirtschaften mit AugenmaĂ war das Ziel. Doch umgesetzt wurde davon nichts â im Gegenteil. Falls es noch eines Beweises bedurfte, dass der deutsche FuĂball reformunfĂ€hig ist, ist er mit dem Buhlen um einen Liga-Investor, dessen Einstieg erst durch die anhaltenden und kreativen Fanproteste gestoppt werden konnte, endgĂŒltig erbracht. Zeit, die Konsequenzen zu ziehen.