Antoine de Saint-Exupéry zählt zu den bedeutendsten französischen Schriftstellern und Fliegern des 20. Jahrhunderts. Geboren 1900 in Lyon, prägte ihn bereits früh eine Leidenschaft für die Luftfahrt, die sein Leben und Werk nachhaltig beeinflussen sollte. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er Pilot und arbeitete unter anderem für die Luftpostlinie Aéropostale, was nicht nur seine schriftstellerische Inspiration, sondern auch sein Verständnis für existenzielle Themen wie Mut, Verantwortung und Einsamkeit schärfte. Saint-Exupéry vereinte in seinem literarischen Stil eine poetische, philosophische Tiefe mit einer klaren, oft nüchternen Sprache. Seine Werke reflektieren die existenziellen Fragen des Menschen, die Suche nach Sinn, den Wert der Freundschaft und die Zerbrechlichkeit des Lebens. Auch sein Einsatz im Zweiten Weltkrieg als Aufklärungsflieger – der schließlich zu seinem Tod führte – unterstreicht seinen unerschütterlichen Idealismus und sein Streben nach Menschlichkeit. Am 31. Juli 1944 startete Saint-Exupéry von Korsika zu einem Aufklärungsflug über Südfrankreich und kehrte nie zurück; sein Verschwinden bleibt bis heute ein Symbol für den Mythos des Dichters und Abenteurers. Erst Jahrzehnte später wurden Wrackteile seines Flugzeugs im Mittelmeer entdeckt, wodurch sein tragisches Ende ein Stück weit aufgeklärt werden konnte. Das Vermächtnis von Saint-Exupéry lebt in seiner universellen Botschaft von Empathie und Humanismus fort und hat Generationen von Lesern und Autorinnen weltweit inspiriert.
Die vorliegende Ausgabe umfasst die bedeutendsten Werke dieses außergewöhnlichen Autors. Sie bietet einen umfassenden Einblick in das Schaffen eines Mannes, der mit seinen Texten literarische Maßstäbe gesetzt und die französische wie internationale Literatur bereichert hat.
Unter den enthaltenen Werken ragt "Südkurier" ("Courrier Sud") hervor, das den Pioniergeist der frühen Luftfahrt thematisiert. Die Erzählung handelt von einem Postpiloten, dessen Leben von Sehnsucht, Pflichtbewusstsein und dem Gefühl der Entfremdung geprägt ist. Im Spannungsfeld zwischen technischem Fortschritt und menschlicher Verletzlichkeit verhandelt der Roman existenzielle Fragen der Moderne.
"Nachtflug" erzählt vom gefährlichen Alltag der Piloten, die Nachtflüge wagen, um die Luftpost trotz widriger Umstände ans Ziel zu bringen. Das Werk zeichnet sich durch eine dichte, spannungsreiche Atmosphäre aus und beleuchtet die Verantwortung des Einzelnen gegenüber einer größeren Gemeinschaft.
"Land der Männer" gilt als eines der philosophischsten Bücher des Autors. Basierend auf autobiographischen Erfahrungen als Pilot, behandelt es Themen wie Freundschaft, Mut und die Suche nach dem eigenen Platz in der Welt. Das Buch wurde mit dem Grand Prix du Roman de l'Académie française ausgezeichnet und gilt als ein Klassiker der Weltliteratur.
Mit "Kriegspilot" schildert Saint-Exupéry die Erfahrungen eines Aufklärungsfliegers im Zweiten Weltkrieg. Das Buch ist ein bewegendes Zeugnis über die Schrecken des Krieges, aber auch über Hoffnung, Integrität und Menschlichkeit.
"Brief an eine Geisel" ist eine poetische Meditation über Freundschaft und Identität in Zeiten von Krieg und Exil. Der Text entstand während Saint-Exupérys Exil in den USA und richtet sich an seinen jüdischen Freund Léon Werth.
Das wohl bekannteste Werk ist "Der kleine Prinz". In dieser zeitlosen Parabel begegnet ein gestrandeter Pilot dem kleinen Prinzen, der von seinem fernen Planeten und seinen Abenteuern erzählt. Das Buch thematisiert Freundschaft, Liebe, Verlust und die Fähigkeit, mit dem Herzen zu sehen. Es gilt als eines der meistübersetzten und meistgelesenen Bücher der Welt.
"Zitadelle" fasst zentrale Motive seines Denkens zusammen und bildet einen würdigen Schlusspunkt im Schaffen dieses unvergesslichen Autors.
