Segelfliegen ist mehr als ein Sport. Segelfliegen bedeutet, sich in der Vorbereitung wie im Flug an Fakten und nicht etwa an Wünschen oder Emotionen zu orientieren. Und dieser Fakten sind sehr viele, angefangen vom voraussichtlichen Wetter, der Luftraumstruktur, der Performance des Flugzeugs, des eigenen gesundheitlichen und mentalen Status, um nur das Wichtigste zu nennen. Eine Unzahl von Fakten ist komplex miteinander verwoben und muss zu einem konsistenten Plan verdichtet werden. Dabei gilt es, Optionen und Risiken mit einzubeziehen. Erst danach kann eine Entscheidung gefällt und diese zur Umsetzung gebracht werden. Während letzterer, also dem Flug, ist immer wieder zu prüfen, ob dieser sich im gegebenen Rahmen bewegt oder ob dritte Einflüsse Korrekturen erforderlich machen. Im letztgenannten Fall gilt es, mitunter unter Zeitdruck, in komplexen Situationen richtige Entscheidungen zu treffen.
Segelfliegen heißt auch, sich zu erheben und die Welt aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Segelfliegen heißt im wahrsten Sinne des Wortes, die natürlichen körperlichen und geistigen Begrenzungen des Menschen zu überwinden, und stellt zumindest einen ersten, wichtigen Schritt zum Aufbruch in andere Welten dar. Kompetenzen, die nicht nur beim Fliegen, sondern auch für die Gestaltung der nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft, im Privaten wie im Beruflichen, unverzichtbar sind. Deshalb ist Segelfliegen nicht eine Gefahr für die nachhaltige Entwicklung, sondern mit gewährend für die Bewältigung der großen anstehenden Herausforderungen durch einzelne wie unsere Gesellschaft insgesamt.
Jürgen hat zahlreichen Menschen genau diese Kompetenzen vermittelt. Damit hat er sich große Verdienste um unser Gemeinwesen erworben, und ich reihe ihn dankbar unter die im Hintergrund still wirkenden Großen unserer Gesellschaft ein.