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Kriegserinnerungen aus 1870/71

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Die Offiziere salutieren schweigend und tun nach dem Befehl.

Es ist ein heißer Tag geworden. Die Sonne ist höher und höher gestiegen und drückende Schwüle lagert jetzt über der Waldblöße. Die Stimmen der Vöglein sind verstummt, nur das Summen der Käfer und Fliegen unterbricht die tiefe Stille. Da taucht in dem Waldwege ein Reitertrupp auf, welcher einen geschlossenen Wagen eskortiert. Der Auditeur ist es mit einem Zug Dragoner; in dem Wagen befinden sich die beiden Unglücklichen; ein Priester begleitet sie auf ihrem letzten Wege.

Jetzt steigen sie aus! — Zwei junge Burschen mit blauen Blusen, mit blassen, aber trotzigen Gesichtern. Der Priester spricht ihnen tröstend zu, sie achten kaum auf die frommen Worte, sie sehen kaum das Bild des Gekreuzigten, das der Priester mit zitternden Händen emporhebt, sie starren trotzig und düster in den sonnendurchschimmerten Wald.

Der Auditeur verliest das Urteil des Kriegsgerichts. Ein Zittern fliegt jetzt durch die Gestalten der Unglücklichen, sie küssen das Bild des Gekreuzigten, zum letzten Mal blicken sie auf zur leuchtenden Sonne, dann legt sich die Binde über ihre Augen . . . da erschallt schon das gedämpfte Kommando des Lieutenants Berner. "Legt an — Feuer" -- Die Salve krachte ein Schrei — nieder stürzen die Verurteilten — zwei heiße Herzen haben aufgehört zu schlagen. — — — Der Priester kniet weinend neben den Leichen nieder und betet ein stilles "De Profundis". —