"Ein Trainer muss brĂŒllen können. Ich ĂŒbrigens brĂŒlle nicht. Es sieht aus wie BrĂŒllen, aber in Wirklichkeit ist es Denken, und zwar sehr leidenschaftliches Denken."
Von Selbstzweifeln angekrĂ€nkelt und introvertiert ist Brussigs Trainer nicht gerade, wenn er ĂŒber die Parallelen zwischen Theater und FuĂball schwadroniert, gleich mal Goethe und Shakespeare bemĂŒht und ĂŒber die Unterschiede zwischen FuĂball und Tischtennis philosophiert. Ohnehin lĂ€sst er kein Thema aus, ob Corona-Impfungen, FrauenfuĂball, Sprachverbote oder die WM-Vergabe nach Katar. Selbst darĂŒber, ob man gern einen Boateng zum Nachbarn hĂ€tte, sinniert er und stellt die Rettungstat, als der 2016 im Spiel gegen die Ukraine den Ball noch von der Linie spitzelte, in aktuelle BezĂŒge.
Mit "Mats Hummels auf Parship" fĂŒhrt Thomas Brussig seinen FuĂballmonolog "Leben bis MĂ€nner" fort und aktualisiert ihn. Aus dem Wendeverlierer aus der Börde ist gewissermaĂen ein WutbĂŒrger geworden. Brussig hat mit "Schiedsrichter fertig" einem Schiedsrichter eine so wahre wie Widerspruch fordernde und hoch komische Litanei im Bernhard`schen Ton gewidmet.
Dieses Buch vereint alle drei FuĂball-Monologe des Autors.