Dass Pferde Fluchttiere sind und ihre Umwelt ganz anders wahrnehmen als wir Menschen, ist bekannt. Dieses Wissen ist ein gutes Fundament, auf dem wir aufbauen können. Die große Frage, die sich bei jeglicher Kommunikation mit Pferden jedoch stellt, ist: "Was mache ich mit dieser Information? Wie bringt sie mich weiter, wenn das Pferd trotz aller Mühen nicht das tut, was ich mir von ihm wünsche, vielleicht sogar genau das Gegenteil?" Die Liste der Aufgaben, die wir dem Pferd abverlangen, ist lang. Doch wir neigen dazu, dabei unser logisches menschliches Denken beim Pferd vorauszusetzen. Und genau das geht oft schief. Die Folge sind nicht selten Missverständnisse sowie Frustration bei Pferd und Mensch.
All das lässt sich vermeiden: Ein Perspektivwechsel ist die Lösung. Andrea Kutsch hat durch ihre wissenschaftliche Arbeit tiefere Einblicke in die Denkmuster und das Lernverhalten von Pferden gewonnen und darauf aufbauend die EBEC®-Methode (Evidence Based Equine Communication) entwickelt. Bei diesem pferdezentrischen Training geht es darum, Situationen aus Pferdesicht zu betrachten und das Lernen stressfrei zu gestalten. Das Prinzip: Aus menschlicher Sicht unerwünschtes Verhalten wird zunächst analysiert und als das betrachtet, was es ist: ein (versehentlich) konditioniertes, also antrainiertes Verhalten. Erkenntnisse aus der aktuellen Forschung werden nun genutzt, um in einer für das Pferd leicht verständlichen Weise zu trainieren, wobei eine stets positive Lernatmosphäre im Vordergrund steht.