Robert Lenz ist 24 Jahre alt und arbeitet als Angestellter in einem Großhandelsunternehmen für Motorenersatzteile mit angeschlossener Servicewerkstatt. Er hasst seinen Job, seine Kollegen und seine eigene Abhängigkeit hiervon so sehr, dass er sich in eine Fantasieidentität flüchtet. Office Boy, wie er sein Gedankenkonstrukt nennt, ist nicht nur der kompetenteste Drehstuhlakrobat, den eine Schreibstube je gesehen hat, sondern obendrein auch noch der Inbegriff all dessen was Robert selbst nicht ist. Er kämpft gegen alltägliche Ungerechtigkeiten und gegen das Fehlverhalten seiner Mitmenschen, um eine Welt zu schaffen, die vor allem von Eigenverantwortlichkeit geprägt ist. Eine Welt, in der Robert nur allzu gerne leben würde. Allerdings weiß Robert im Gegensatz zu seinem Alter Ego nicht, wie er sich eine solche Welt schaffen soll. Er irrt durch sein Leben und hat außer abstrusen Rockstarphantasien keinerlei Ziele. Robert leidet dermaßen unter seiner Arbeit in der Seelenmühle, dass er einen festen Termin im Therapiekalender von Frau Doktor Sperber-Nagel hat. Während es den meisten Männern in seinem Alter bereits nach wenigen Monaten gelingt sich von ihren Ex-Freundinnen zu lösen, dreht sich Roberts Gefühlswelt jedoch auch Jahre nach der Trennung noch um seine ehemaligen Geliebten. Aus diesem Grund fällt es ihm auch einigermaßen schwer eine Beziehung mit Eva einzugehen, obwohl sich die zwei ihrer Gefühle füreinander äußerst sicher sind.Office Boy beschreibt das Arbeits- und Privatleben des Protagonisten Robert Lenz auf tragisch-komische Weise. Handlungsorte sind neben der eigenen Wohnung und der Psychotherapiepraxis seiner Therapeutin vor allem dessen Arbeitsstelle. Zentrales Thema der Handlung ist das Spannungsfeld zwischen Realität und imaginierter Scheinwelt, in dem sich die Hauptfigur bewegt. Nach zahlreichen Irrungen und Wirrungen zwischen verzweifeltem Kopfschütteln und herzhaftem Lachen kann Robert sich am Ende nicht nur endlich wieder über leidenschaftliche Begegnungen außerhalb seiner Fantasie freuen, sondern auch darüber einen Entschluss gefasst zu haben, der seine Lebensziele ein wenig realistischer gestalten wird und ihn endlich aus seinem verhassten Job befreit.
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