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Ohne Brille sieht man mehr

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Jan van Eyck steht für einen Neubeginn innerhalb der Kunstgeschichte des Abendlands, wie er radikaler kaum zu denken ist: Der Künstler wendet sich der sichtbaren Wirklichkeit zu und entwickelt künstlerische Mittel, um sie möglichst wirklichkeitsgetreu auf die Leinwand, respektive Tafel zu bringen.

Das Buch versucht, dem Künstler so weit wie irgend möglich zu folgen, sich von ihm leiten, den Blick von ihm lenken zu lassen. Es regt an zu einem sensiblen Umgang mit den Zeichen, die das Bild enthält, das nicht etwa immer schon Gewusstes bestätigen, sondern den Betrachter überraschen und mit Neuem konfrontieren will.

So gelangt der Betrachter, indem er mit wachem, zugleich kritischem Auge den Hinweisen des Künstlers folgt, immer tiefer in das Bild hinein, weit über die bloße Identifizierung von Szene und Figuren hinaus. Am Ende sieht er auf der Bildtafel, was in der Wirklichkeit nicht zu sehen wäre, und versteht, worum es eigentlich geht: um die Teilhabe an einer Vision, an einer 'Betrachtung' im mehrfachen Wortsinn.