Wie übt man politischen Einfluss aus, wenn man es formell nicht darf, oder genauer: Wie vollzieht sich politische Partizipation ohne institutionalisierte Partizipationsmöglichkeiten? Können Repräsentanten eines reaktionären Staates die Bevölkerung repräsentieren? Wie erfüllt ein ehemaliger französischer Staatsdiener ein neues preußisches Verwaltungsamt, wenn keine Dienstinstruktion vorliegt, und welches Handeln ist gesetzeskonform, wenn eine Verfassung fehlt? Vor diesen scheinbar unlösbaren Problemen standen die Oberbürgermeister und Stadträte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ihre Mittel und (Aus-)Wege politischer Teilhabe in den großen Provinzstädten Aachen, Düsseldorf, Koblenz, Köln und Trier beeinflussten sich wechselseitig und bildeten einen Verflechtungsprozess, den Katharina Thielen in diesem Band beleuchtet und der noch heute im Identitätsbegriff "Rheinland" nachwirkt.
Das Rheinland auf dem Weg nach Preußen 1815–1822
book»Refugium einer politikfreien Sphäre«? : Musik und Gesellschaft im Rheinland des 19. und 20. Jahrhunderts
bookDie Stadt der Ritter : Kriegerische Habitusformen der Elite der spätmittelalterlichen Stadt Köln
Markus Jansen
bookDie »Bonner Republik« in Zeitzeugengesprächen : Geschichte und Erinnerung aus regionaler Perspektive
book»Euthanasie«, Zwangssterilisationen, Humanexperimente : NS-Medizinverbrechen an Rhein und Sieg 1933–1945
Ansgar Sebastian Klein
bookEine Stadt als Feldherr : Studien zur Kriegsführung Kölns (12.–18. Jahrhundert)
Max Plassmann
bookPolitische Partizipation in der preußischen Rheinprovinz 1815–1845 : Eine Verflechtungsgeschichte
Katharina Thielen
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