Marion Poschmann ist mit SchwarzweiĂroman fĂŒr den Deutschen Buchpreis 2005 nominiert worden und erhiellt den Förderpreis Literatur 2005 vom Kulturkreis der deutschen Wirtschaft. - Eine junge Frau reist in den Ural, nach Magnitogorsk, diese auf dem ReiĂbrett entstandene Stadt der Superlative, die auf zwei Erdteilen liegt. In der ehemals verbotenen Zone steht das weltweit gröĂte metallurgische Kombinat, einst Prestigeobjekt Stalins. FĂŒr unbestimmte Zeit besucht sie ihren Vater, der hier als Ingenieur eine Industrieanlage errichtet. Er hat sich verĂ€ndert, seine Tochter spĂŒrt das sofort. Es herrscht lĂ€hmender Stillstand auf der Baustelle, die Isolation der kleinen Gruppe deutscher Spezialisten, die vom ewigen Schnee bedeckte Weite und Eintönigkeit der Landschaft nagen an den Nerven. Die gigantischen Fabriken und grauen Wohnanlagen auf verseuchtem Boden kontrastieren mit dem Existenzwillen der Menschen, erzeugen ein permanentes GefĂŒhl von Unwirklichkeit und Machtlosigkeit, das Denken und FĂŒhlen beherrscht. Alte Wunden brechen auf: am Ort der ehemaligen Waffenproduktion des zweiten Weltkriegs kann die Vergangenheit nicht ruhen. Die einen betrinken sich oder lenken sich mit russischen Frauen ab, andere wiederum verschwinden spurlos. Auch die junge Frau fĂ€ngt eine Beziehung an, zuerst flĂŒchtig, fast bewuĂtlos. RuĂland ist nicht nur eine emotionelle, sondern eine metaphysische Herausforderung, der sie sich stellen muĂ. Sie spĂŒrt, daĂ ihr Leben in dieser feindlichen Umgebung eine neue Bedeutung erhĂ€lt.