Aus Anlass von Kafkas 100. Todestag 2024 begibt sich eine Journalistin
in Kafkas Welt. Sie interviewt ihn während seines Aufenthaltes in
einem Sanatorium. Von dieser Szenerie aus wird der Bogen zurückgespannt
zu verschiedenen Lebensstationen, wie etwa seine berufliche
Orientierung, Schulzeit und Elternhaus. In den Fokus des Gesprächs
rücken Kafkas Verhältnis zum Schreiben, das Ringen des Künstlers
mit äußeren und inneren Zwängen. Sein Lebensgefühl kommt zum
Ausdruck, seine Wahrnehmung von Stimmungen der Vergeblichkeit,
aber auch die Möglichkeit von Hoffnung und Erlösung. Schließlich
zeichnet sich Kafkas Menschenbild ab aus seinen Reflexionen zur conditio
humana.
Die Gesprächssituation ist fiktiv, nicht aber die Aussagen Kafkas. Der
Talk mit Kafka ist so konzipiert, dass aufeinander aufbauende Fragen
gestellt werden, die Kafka jeweils mit Originalzitaten aus Tagebüchern
und Briefen beantwortet, wodurch sich ein natürlicher Gesprächsfluss
entwickelt, aus dem Kafka in faszinierender Präsenz hervortritt.
Es entsteht ein anschaulicher Einblick in sein Denken und Werk, der
durch eingeflochtene Passagen aus Erzählungen und Romanen vertieft
wird. Kafkas Aussagen im Dialog und die literarischen Einschübe treten
so miteinander in Wechselwirkung.