Der Regen schlug wie feine Nadeln gegen die Fensterscheiben des Hotels Astoria Plaza, Upper West Side. Die Lichter der Stadt flackerten in den Pfützen, und der Lärm der Straßen war auf ein dumpfes Grollen geschrumpft. In der Lobby drehte ein gelangweilter Portier Daumen, während der Nachtmanager mit einem Klemmbrett durch die Gänge schlich. Es war eine dieser Nächte, in denen alles möglich schien – und in der sich die Schatten wie lebendige Wesen anfühlten.
Im 14. Stock, Suite 1409, lag ein Geruch von Parfüm und kaltem Schweiß in der Luft. Die Klimaanlage surrte, das Licht war gedämpft. Auf dem breiten Bett saß eine junge Frau, nackt, die Beine übereinandergeschlagen, das Kinn erhoben. Ihr Haar war wasserstoffblond, ihre Haut makellos. Sie rauchte eine Zigarette, als hätte sie alle Zeit der Welt.
Vor ihr stand ein Mann in einem maßgeschneiderten, grauen Anzug. Seine Bewegungen waren steif, kontrolliert. In der Linken hielt er einen kleinen, schwarzen Koffer. Die andere Hand steckte in einem Paar brauner Autofahrerhandschuhe, die zu seinem asketischen Gesicht nicht recht passen wollten.