Rinny Gremaud ist einmal um den Erdball gereist, um die größten Malls der Welt zu besuchen. Heere von Angestellten und Kunden verbringen – egal ob draußen +40 oder -20 Grad herrschen – bei gleichbleibend immer etwas zu kühler Temperatur ihre Zeit in den Mega-Einkaufszentren, die wie eine eigene Stadt funktionieren und darauf angelegt sind, die reale Stadt zu ersetzen. Die Besucher treffen sich, kaufen ein, essen, trinken, erledigen was, spielen, gehen schwimmen oder ins Kino.
Rinny Gremaud erzählt von den Menschen, denen sie begegnet, spricht mit denen, die dort arbeiten, geht den Entstehungsgeschichten der Malls nach, berichtet von dem Teppichverkäufer in Teheran, der in Alberta ein Multimillionär geworden ist, oder von dem Jungen, der erst Mandarinen, dann Enteneier, schließlich Zucker und Reis verkauft, bis er am Ende eine Mall in Malaysia besitzt. Sie schreibt in leicht ironischem, untergründig zornigem Ton über diese Realität gewordenen Disneylands, die in ihrem Gigantismus und mit dem überall gleichen Waren- und Markenangebot ein Sinnbild der Globalisierung sind.
Für das französische Original Un monde en toc wurde die Autorin mit dem renommierten Prix Michel-Dentan 2019 ausgezeichnet, es erschien 2018 im Verlag Éditions du Seuil.