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Von der Familie abgelehnt : Mami 1996 – Familienroman

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Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.

Carolin Eggert konnte ihre Freude kaum verbergen, als sie den ersehnten Brief der Reederei endlich in den Händen hielt. Sie hatte die Stelle als Krankenschwester auf einem Luxus-Passagierschiff bekommen! Schade, daß es niemanden gab, mit dem Carolin die Freude teilen konnte, denn ihre Eltern lebten schon lange nicht mehr, und enge Freunde hatte sie nicht. Während sie mit dem Brief in der Hand durch ihr kleines enges Wohnzimmer tänzelte, schloß sie die Augen. Sie hatte die ›Victoria‹ schon mehrmals im Hamburger Hafen gesehen – ein prächtiges schneeweißes Schiff, das regelmäßig Kreuzfahrten durch alle Ozeane der Welt unternahm. Die Passage für solch eine Kreuzfahrt betrug ungefähr das Jahresgehalt eines Arbeiters. Und Carolin würde nun bald ständig auf diesem Traumschiff arbeiten dürfen! Ihre Stellung in einem kleinen Bezirkskrankenhaus am Rande Hamburgs hatte sie verloren, weil der Personalstamm aus Rationalisierungsgründen reduziert worden war. Da war ihr die Annonce der Reederei gerade recht gekommen. Schon in einer Woche sollte es losgehen, die Reise ging durch die Karibik, von der Carolin bisher noch nicht einmal zu träumen gewagt hatte. Nachdenklich blickte sie sich in dem kleinen Zimmer um, in dem sie auch schlief. Mit Herzklopfen ließ sich Carolin wenige Tage später auf dem Schiff in ihren neuen Aufgabenbereich einweisen. Die ›Victoria‹ verfügte nicht nur über eine komfortable Praxis, sondern auch über einen eigenen, gut ausgestatteten Operationssaal. »Unseren Passagieren soll es an nichts fehlen«, erklärte der Schiffsarzt Dr. Rainer Steffen. »Immerhin bezahlen sie ein Vermögen für die Kreuzfahrt. Sie werden keinen festen Dienst an Bord haben, sondern über Funk angefordert werden, wenn Ihre Hilfe benötigt wird. In der Zwischenzeit können Sie sich frei auf dem Schiff bewegen.« Dann zeigte ihr einer der Stewards die Kabine, und Carolin glaubte zu träumen.