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Von Menschenrätseln

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Es gibt Tage, an denen ist einem zumute, als stünde man in einer saftig-grünen Blumenwiese: so voller Tatendrang, Sprungkraft, Lebensfreude ist man, dass die Welt umarmt werden möchte; dann gibt es Zeiten, so klar ist es einem da, als stünde man auf einer Bergkuppe und schaut hinab über sein Leben, das ausgebreitet vor einem liegt wie das Tal unterhalb, so voller Ruhe, Geschlossenheit und Mut ist man da, dass einen nichts zu erschüttern vermag; aber es gibt auch Zeiten, in denen stürmt es, als befände man sich auf einem Schiff, das von den Wellen hin und her geworfen wird, so hilflos, so voller Angst und Ohnmacht fühlt man sich da, dass es einen aufzulösen droht –, von jenen Zeiten, in denen schwärzeste Nacht herrscht, sei ganz abgesehen, denn Worte können nicht beschreiben, wie unsäglich allein, wie fürchterlich verloren man sich dann vorkommt, als wäre man der einzige Mensch auf dieser Welt, in diesem Universum, so leer und öd ist da alles, so ganz ohne Licht!

Und doch leben all diese Gefühle im Menschen. Warum ist das so? Warum sind die Menschen ungerecht, gemein, aber auch mitleidig und gütig und wahr?