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Alles nur ein Spiel : Sophienlust 463 – Familienroman

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Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.

Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.

Die Nachmittagsvorstellung des Maibacher Stadttheaters war bis zum letzten Platz ausverkauft, ein Umstand, der nicht häufig eintrat. »Puh, ist mir heiß!«, stöhnte Heidi Holsten nach dem ersten Akt, als der Vorhang gefallen und der Applaus für die Darsteller verebbt war. »Zieh deine Strickjacke aus«, riet Angelina Domin, die ihrer lustigen Sommersprossen wegen von allen Pünktchen gerufen wurde. Heidi entledigte sich des überflüssigen Kleidungsstückes, quengelte jedoch weiter: »Ich habe einen Riesendurst. Wann fahren wir nach Hause? Warum bleibt ihr alle sitzen? Das Theaterstück ist doch zu Ende.« »Nein, Heidi, es ist nicht zu Ende«, belehrte Irmela Groote das kleine Mädchen. »Wir haben erst den ersten Akt gesehen. Kennst du denn nicht das Märchen vom Schneewittchen? Du musst es kennen, Schwester Regine hat es dir schon oft vorgelesen.« »Hm«, brummte Heidi und gähnte herzhaft. »Wir haben bis jetzt nur gesehen, wie sich die böse Stiefmutter ärgerte, weil Schneewittchen soviel schöner ist als sie, wie sie dem Jäger den Auftrag gibt, Schneewittchen zu töten, und wie der Jäger Schneewittchen dann laufenlässt. Praktisch hat das Stück ja erst angefangen!« »Aber warum sind die anderen Leute alle fortgegangen?«, fragte die Fünfjährige.