Die beiden Schriften zu Axel Hägerström und Thomas Thorild hat Cassirer im schwedischen Exil verfasst. In seinem Versuch, Axel Hägerström (1868-1939), den Hauptvertreter der »Uppsala-Schule«, in der modernen Philosophie zu verorten, ergreift Cassirer die Gelegenheit, die Grundgedanken seiner »Philosophie der symbolischen Formen« schärfer zu fassen und auf neue Gebiete anzuwenden. Er profiliert sein Verständnis von Metaphysik und legt die eigene Position zum Problem des Realitätsbegriffs kurz und prägnant dar. Insbesondere für Cassirers Betrachtung ethischer und rechtphilosophischer Probleme ist die Auseinandersetzung mit Hägerström von Bedeutung.
Die Arbeit zu dem schwedischen Dichter-Philosophen Thomas Thorild (1759-1808) ist ein Zeugnis der Cassirerschen Methode, einzelne Denker als individuelle Persönlichkeiten, aber auch in dem geistesgeschichtlichen Prozeß, in dem sie stehen, zu begreifen: Das Ganze von Thorilds Lehre, so schreibt er, »muss genetisch genommen werden. Wir müssen versuchen, es vor uns aufzubauen, um den inneren Denkprozeß zu verstehen, dem es entstammt: einen Prozeß, der niemals dem Denken allein entstammt, sondern den Thorild mit seiner ganzen Persönlichkeit und seinem spezifischen Lebensgefühl durchdrungen hat.«