In neun autobiographischen Erzählungen und Essays nähert sich Leopold Federmair von verschiedenen Seiten so brisanten Themen wie (Macht)missbrauch und kindlicher Sexualität. Er lotet die Grenzen zwischen erotischem Spiel und sexueller Belästigung aus und geht der Frage nach, ob das Erstarken einstmals emanzipatorischer Bewegungen nicht zu neuen Tabus gefĂźhrt hat, die unsere Freiheit einschränken. Ferne Erinnerungen, die in die Mitte des 20. Jahrhunderts zurĂźckreichen, verbinden sich mit aktuellen Ereignissen, die in der Ăffentlichkeit kontrovers diskutiert werden. Mit ihrer literarischen Sprengkraft versuchen diese Texte, der heute vorherrschenden politischen und moralischen Korrektheit die Stirn zu bieten. Ein weit in die Kulturgeschichte zurĂźckgreifender Essay Ăźber drei schwule AuĂenseiterfiguren - den Maler Caravaggio, den Dichter und Filmregisseur Pier Paolo Pasolini und den Romancier Jean Genet - rundet das Buch ab und stellt die Haltung des Autors in einen grĂśĂeren historischen Zusammenhang.