„Die Maschine des Führers, eine Junkers 52/3m, befindet sich nun im Anflug. Der Rückflug vom Ufer des Lago Maggiore, wo in der kleinen Stadt Castelveccana ein Treffen mit dem Duce wegen der polnischen Frage stattgefunden hat, ist turbulent gewesen, genauso stürmisch wie die europäische Gegenwart. Doch die Menschen in allen deutschen Gauen, von der Nordseeküste bis zu den Dolomiten, von Tilsit an der Memel bis Trier an der Mosel, sind in ihren Herzen voller Zuversicht. Ja, sie hoffen, nein, sie wissen, dass es unserem Führer auch diesmal, wie schon im letzten Herbst in München, gelingen wird, unbeachtet der Provokationen Warschaus, mit den Westmächten Frankreich und England zu einer einvernehmlichen, friedlichen Lösung zu gelangen. Die Ostmark und das Sudetenland wurden heim ins Reich geführt, und wir sind felsenfest davon überzeugt, dass bald auch die alten deutschen Städte Danzig, Posen, Bromberg und Thorn wieder dem Deutschen Reich angehören werden.“
Die Stimme des Reporters verstummte und die Kamera, die ihn bisher in Großaufnahme vor dem Flugfeld Tempelhof gezeigt hatte, schwenkte hinauf zum Himmel. Es war ein sonniger, warmer Augusttag, genauer der 25. August 1939, 14:27 Uhr. Eine eingeblendete Skala zeigte die Bodentemperatur von fast 27 Grad Celsius und den Luftdruck von 1015 Millibar. Keine Wolke befand sich am strahlend blauen Sommerhimmel.
„Der Hitler Code" ein Polit-Thriller von Heiger Ostertag. Basierend auf historisch-kontrafaktischen Recherchen zum III. Reich.