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Die Kunst, Recht zu behalten : und Philosophische Beleidigungen

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Jemand sagte einmal: "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der BegrĂŒnder der Zivilisation.". Das bedeutet wohl, dass der Umgang mit dem Schimpfwort, die Rhetorik und die Kunst des Streitens, in gewisser Weise zu den KriegskĂŒnsten der modernen Zivilisation zĂ€hlen. Leider lernen wir auch nur entweder viel zu spĂ€t oder zu selten, dass es nicht immer kĂŒhle Logik und RationalitĂ€t sind, die ĂŒber den Ausgang einer Debatte oder eines Streits entscheiden. Arthur Schopenhauer lehrt uns in diesem kleinen, aber feinen Buch die schmutzigen - aber wohl notwendigen - Tricks und Kniffe der Streitkunst.

Es gehört wohl zu den schmerzlichsten Erfahrungen im intellektuellen Leben, dass man einsehen muss, das Logik und kĂŒhle RationalitĂ€t allein wenig ausrichten. Immer wieder macht man die Erfahrung, dass nicht immer derjenige auch die Diskussion gewinnt, der die besten Argumente vorbringt. Manchmal muss man rhetorische Tricks und Kniffe anwenden, das Publikum auf seine Seite ziehen, seinen GegenĂŒber in Wut versetzen, abschweifen, vergessen machen, was eigentlich wichtig war, um in einer Diskussion die Oberhand zu behalten. Wer diese "Waffen" nicht einsetzt, oder zumindest nichts von ihrer Existenz weiß, wird dort ins Hintertreffen geraten und seinen Standpunkt nicht verteidigen können, wo dieser vielleicht sogar der richtige oder bessere ist.

Schopenhauers kleines, aber umso lehrreicheres Buch ĂŒber die Kunst zu Streiten stellt hierzu eine unverzichtbare Hilfe und eines der wichtigsten Werke der philosophischen Rhetorik und Argumentationstheorie dar. Unterhaltsam und pointiert verrĂ€t uns der wohl streitlustigste und polemischste Denker der Philosophiegeschichte, wie man auch ohne gute Argumente als Sieger vom Platz geht. Vor allem sei dabei eine Sache nicht vergessen: Streiten kann und soll auch Spaß