Berndt Seite wählt in seiner Erzählung das zentrale Bild der Rampe als metaphorischen Ort, an dem sich Mensch und Tier auf der Schwelle von Leben und Tod gegenüberstehen. Basierend auf persönlichen Erfahrungen als Tierarzt, beschreibt der Autor in einer berückenden Ambivalenz von realistischem Erzählen und allegorischer Überhöhung die albtraumhaften Geschehnisse in einer Quarantänezone im Mecklenburgischen in den achtziger Jahren. Aus der Perspektive von angeheuerten Arbeitern, die das Ausbreiten einer Rinderseuche verhindern sollen, zeigt Berndt Seite lakonisch genau eine Welt ekelerregender Abstoßung wie auch Momente menschlicher Bewährung. Lebensansichten und Weltbilder werden hinterfragt als Momente existenzieller Selbsterfahrung - als Panorama gottverlassener Zivilisation.