Das einfßhlsame Porträt einer Frau im freien Fall, ein Blick in die Abgrßnde der modernen Arbeits- und Lebenswelt.
Ein heiĂer Sommermorgen in der âşhellen Stadtâš, dem neuen Viertel am Rand der Metropole. Unter dem WeiĂ der Wolken bilden die Neubauten eine leblose Formation, in Beton gegossene Sehnsucht nach Ăbersicht und Unverbindlichkeit. Alles ist ruhig, bis eine Voicemail die Stille des Apartments unterbricht: ÂťIch war seine Freundin. Ich kenne die E-Mails. Rufen Sie zurĂźck, es ist wichtig.ÂŤ
Die kßhle Stimme holt das Geschehene zurßck: Sie, mit Mitte vierzig fßnfzehn Jahre älter als er, ein externer Consultant, hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass ihre Affäre ohne Verpflichtungen, ohne Konsequenzen bleiben sollte. Alles Private hatte sie zugunsten der Karriere aufgeschoben. Was dann geschah, war nicht vorherzusehen.
Britta Boerdners Sprache ist von mĂźheloser, minimalistischer Eleganz, ihre Kunst ist das lautlose Durchbrechen von Oberflächen. In Es geht um eine Frau blickt sie hinter die Fassaden einer Welt, in der Selbstoptimierung und Gewinnmaximie- rung regieren. Sie zeigt ihre Protagonistin ungeschminkt, in all ihrer Härte und Zartheit, Angreifbarkeit und Aggressivität, im Kampf mit den An- und Ăberforderungen des Lebens.