Seit Mozart hat kein Ăsterreicher so viel Aufmerksamkeit im Gebäude der Weltkultur erregt wie Hermann Nitsch. Der KĂźnstler, Komponist und Theaterreformer vertritt sein Ideal der exzessiven Lebenssteigerung mit der väterlichen Autorität eines Bischofs. Das Gesamtkunstwerk des Orgien Mysterien Theaters hat viele Eingänge: Performance und Philosophie, Filmdokumente und Freundschaften, Mythenarchäologie und Kulinarik, Opferritual, Duftorgel, Musiken, Partituren und selbst die heftig ablehnenden Reaktionen der Gegner.
Wolfgang Kochs Essays und Begriffserklärungen verzichten auf ein definitives, totalisierendes Verstehen. Die Hauptthemen sind das metaphysische Ereignis, der Kßnstler als Soziale Plastik, Blutkunst als Genre und die Schwierigkeiten der Dokumentation.