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Gedanken-Wecker : Rundfunkbeiträge

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Gedanken blenden oft mit Bildung und Erfahrung. Oft kommen sie ungepflegt, geschminkt oder herausgeputzt daher. Oft sind sie geschwätzig. Es kann sein, dass sie unruhig machen, zu Entscheidungen drängen; dass man sich von ihnen angezogen fühlt oder es in ihrer Nähe nicht lange aushält. Es gibt kühle Gedanken, in deren Gegenwart man fröstelt, und hitzige Gedanken, die erregen. Es gibt streunende Gedanken, die nur herum vagabundieren und sich dort aufhalten, wo es turbulent zugeht. Mit ihnen kann man sich auf Partys zerstreuen oder in Gesellschaft die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Es gibt Gedanken, die Probleme haben und krank machen. Und es gibt Gedanken, die unbeliebt sind, weil sie zum Nachdenken zwingen. Die Frage wird wohl nie zu klären sein, ob wir die Gedanken denken, die die Schriftsteller und Denker aussprechen, oder ob sie für uns nur die Gedanken formulieren, die wir denken.

Die wertvollsten Gedanken liegen nicht irgendwo herum. Man kann sie bei den Dichtern, Philosophen oder in der Bibel suchen oder auch in sich entdecken. Jeder trägt - meist ohne es zu wissen - in seinem Inneren Gedanken mit sich herum, in denen Lebensweisheit und Erfahrung verborgen sind: Gedanken, die sich zurückziehen, wenn man sie nicht beachtet, und sich öffnen, wenn man sie mag.