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Geschichte des Medienbegriffs

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Was ist ein Medium? Diese Frage nach einer grundlegenden Bestimmung des Medienbegriffs hat in der Medienforschung zur Zeit Konjunktur. Die sozialwissenschaftlich-empirisch ausgerichtete Kommunikationswissenschaft, die Publizistikwissenschaft und die geisteswissenschaftlich orientierte Medienwissenschaft geben in der gegenwĂ€rtigen Begriffsdiskussion scheinbar unversöhnliche Antworten. dass diese auf semantische Optionen zurĂŒckgefĂŒhrt werden können, die in der Bedeutungsstruktur des Wortes resp. des Begriffs Medium angelegt sind, zeigt aber die Begriffsgeschichte.

Im Zuge der Analyse des auf die Antike zurĂŒckgehenden, aisthetischen Medienbegriffs erweist sich, dass dessen wahrnehmungstheoretischer Bedeutungsaspekt ĂŒber viele Jahrhunderte hinweg dominant ist. Die instrumentale Bestimmung des Begriffs bricht sich frĂŒhestens mit der Entwicklung erster optischer und akustischer Medien Bahn. Heute dagegen ist der instrumental-technische Medienbegriff in weiten Teilen der Medienforschung paradigmatisch; die aisthetische Variante findet sich auf die medienwissenschaftlichen Randgebiete zurĂŒckgedrĂ€ngt. Am Beispiel metaphorischer Verwendungsweisen bei Herder, Hegel, Schleiermacher, Novalis und anderen zeigt Stefan Hoffmann, wie diese Dichotomie von Aisthesis und Instrumentalismus aufgelöst werden kann.

Die »Geschichte des Medienbegriffs« breitet das semantische Spektrum des Begriffs des Mediums aus, kontrastiert die Begriffsgeschichte mit aktuellen Positionen der Medientheorie und legt dadurch schließlich das Fundament zu einem integrierenden BegriffsverstĂ€ndnis fĂŒr alle Disziplinen der Medienforschung.