Der Sturm kommt aus Afrika. In nur wenigen Jahren erobern die Mauren, ein Völkergemisch aus Arabern und Berbern, fast die gesamte Iberische Halbinsel. Nur im kargen Norden Spaniens leisten die Menschen von Asturien erfolgreich Gegenwehr. Die Widerstandsnester sind die Keimzellen der späteren Königreiche Kastilien und León. Während Córdoba mit seinen Palästen, Bädern und Bibliotheken erblüht, baut man im Norden Burgen und Kathedralen. Zum Schutzpatron des Kampfes gegen die Muslime avanciert der Apostel Jakobus, der jetzt unter dem Kampfnamen »Matamoros« verehrt wird – der Maurentöter. Dann kommt die zweite Invasion: Die fundamentalistischen Almoraviden erobern Andalusien und vernichten 1086 das Heer König Alfons’ VI. bei Sagrajas. Doch es gibt einen Mann in Spanien, der dem neuen Feind gewachsen ist. Vor den Toren Valencias triumphiert Don Rodrigo de Vivar über die Wüstenkrieger und wird als El Cid zur spanischen Nationallegende. Den Schlussstrich unter das islamische Spanien ziehen 1492 Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragon. Mit der Eroberung Granadas endet die Epoche der Reconquista. Was folgt, ist die Vertreibung von Juden und Muslimen. Das Spanien der drei Kulturen ist nun Geschichte.
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