In diesem Buch werden sehr spezielle und sehr allgemeine Fragen zur Grammatik der menschlichen Sprache und ihrer linguistischen Darstellung erörtert. Insbesondere geht es um die Frage der Angemessenheit mehr oder weniger formalisierter Modelle natĂŒrlichsprachlicher Strukturen und Prozesse. Angemessenheit oder Tauglichkeit einerseits im Hinblick auf die sprachlichen Gegebenheiten selbst und andererseits auch im Hinblick auf den Zweck, dem das Modell dienen soll. Das wirft die grundsĂ€tzliche Frage auf, wofĂŒr und ganz konkret auch fĂŒr wen wir formale linguistische Theorien und Modelle produzieren. Die Diskussion ĂŒber diese Aspekte, mit denen sich gĂ€ngige zeitgenössische Theorien nicht immer ernsthaft auseinandersetzen, soll durch dieses Buch befördert werden. Die Fragen werden im Rahmen des Modells der Kategorialgrammatik diskutiert, die insofern gĂŒnstige Voraussetzungen dafĂŒr mitbringt, als sie beansprucht, fĂŒr die Darstellung sprachlicher Fakten besonders geeignet zu sein, weil sie sich selbst als eine Art strukturelles Analogon der natĂŒrlichen Sprache versteht - und dies sowohl auf morpho-syntaktischer als auch auf semantischer Ebene.