Gerhart Hauptmanns Ausflug ins Reich der Mythen und Legenden: Mit seinem 1909 uraufgefßhrten Theaterstßck "Griselda" adaptiert er den Stoff rund um eine der berßhmtesten Frauenfiguren der europäischen Folklore, die zum ersten Mal in Boccaccios "Decamerone" in Erscheinung tritt. Gerhart Hauptmann greift die Geschichte der armen Bauerstochter, die sich nach ihrer Heirat mit einem Fßrsten mit schicksalshaften Prßfungen konfrontiert sieht, auf und schafft einen neuen, originellen Zugang zu der Erzählung.
Gerhart Hauptmann (1862â1946) gilt bis heute als einer der bedeutendsten Vertreter des Naturalismus. Inspiriert von der griechischen und rĂśmischen Antike wollte er zunächst Bildhauer werden, bevor er nach der Heirat mit Marie Thienemann mit der Schriftstellerei begann. Seine Heimat Schlesien, aber auch seine Zeit im brandenburgischen Erkner spiegeln sich maĂgeblich in seinem literarischen Werk. Zu seinen bekanntesten Werken gehĂśrt neben dem Drama "Die Weber" auch seine Erzählung "Bahnwärter Thiel". 1912 erhielt Hauptmann den Literaturnobelpreis.